Zwei meiner Bienenvölker habe ich bei sehr lieben Menschen an einer alten, denkmalgeschützten Mühle aufgestellt um auch dort die Natur bei der Bestäubung zu unterstützen.
Leider wurde auch dieser Bereich von der Flutkatastrophe in der Eifel heimgesucht und meine zwei Bienenvölker wurden von den Fluten der Urft weggespült.
Natürlich ist das nichts im Vergleich zu dem Ausmaß der Zerstörung in und an der historischen Mühle.
Die Fluten haben buchstäblich alles mitgerissen egal ob Autos, Wohnwagen, Bäume, Tiere usw. und haben natürlich die anliegenden Gebäude im Keller und Erdgeschoß geflutet und damit alles vernichtet, was dort stand wie Waschmaschinen, Trockner, Heizung Elektro-Anschlußschränke usw..
Die Gewalt einer solchen Flut ist einfach unfassbar.
Nach dem Schock sind unendlich viele Helfer erforderlich um Wasser, Schlamm und alles was in den Räumen steht zu entsorgen.
Ich möchte euch aufrufen den Besitzern der historischen Mühle, die gerade mit viel Aufwand renoviert worden ist wieder auf die Beine zu helfen.
Ihr könnt das via paypal tun: hochwasserhilfe.horbach@gmail.com
Nach ein paar Tagen habe ich unverhofft einen Anruf bekommen, das die grüne meiner Bienenkisten gesichtet wurde und das Bienen um sie herumschwirren würden.
Ich bin so schnell wie möglich dorthin und tatsächlich: Da lag sie die grüne Kiste (eine Golz-Beute) im Schutt.
Glück im Unglück war, das ich den Deckel mit einem blauen Spanngurt gesichert hatte. Ansonsten wäre der Deckel abgefallen und der Inhalt mit allen Rähmchen und den Bienen jämmerlich ersoffen. Die Bienenwohnung ist nach ca. 700m in einer Biegung der Urft von den Fluten auf ein höheres Niveau (also geradeaus) befördert worden und ist auf dem Deckel dort liegen geblieben. Dies war wohl auch ein glücklicher Zufall, denn so konnte das Wasser durch den etwas geöffneten Deckel nach unten abfließen und die Flugöffnung (im Bild unten an den beiden gelben Steifen zu erkennen) war oben, also möglichst weit weg vom Wasser.
Nach dem Öffnen bot sich mir ein Bild des Grauens: überall tote Bienen, Schlamm, fauliger Gestank. Auf dem Bild sieht man den geöffneten Brutraum, dort waren noch relative viele Bienen. Links der noch abgedeckte Bereich ist der eigentlich Honigraum auch hier alles voll Schlamm und toten Bienen.
Ein starkes Bienenvolk, was dieses auf jeden Fall war, hat zum jetzigen Zeitpunkt circa 50.000 Bienen. Eine grobe Schätzung von mir sind, das maximal noch 15.000 den Kampf mit den Fluten überlebt haben. Ich habe dann zunächst die Nacht abgewartet, damit möglichst viele der Flugbienen in der Bienenbeute sind. Dann das Fluglioch geschlossen und zu einem sicheren Standort gebracht.
Am nächsten Morgen habe ich dan die Bienen in eine neue Übergangsbehausung umgesetzt und dabei viel ertrunkene Brut entfernen müssen. Die Königin habe ich leider nicht entdecken können.
Vieles war leider sehr beschädigt, so dass ich den Bienen dies nicht zumuten wollte und habe ihnen neue ausgebaute Rähmchen gegeben.
Im Laufe des Tages habe ich dann einen größere Wohnung vorbereitet, damit die Bienen aus ihrer engen Übergangsbehausung wieder heraus kommen und ich die Möglichkeit habe sie mit Sirup wieder aufzupäppeln. Eigentlich neigt sich das Bienenjahr eher dem Ende zu und normalerweise macht man zu diesem Zeitpunkt keine Ableger bzw keine neuen Königinnen mehr.
Mir ist dieses Volk aber so ans Herz gewachsen, das ich alles unternehmen werde, damit es mit einer Königin und als starkes Volk in die Winterruhe gehen kann. Deswegen habe ich eine Wabe mit frischer Brut aus einem anderen Volk zugesetzt, damit sie sich dort eine neue Königin heranziehen können.
Da ich soviel Glück im Unglück gar nicht fassen kann und von der Stabilität und Kraft meiner wassergeprüften Bienen so dermaßen beeindruckt bin, habe ich um die neue Behausung als Symbol für diese urwüchsige Kraft das blaue Band als Glücksbringer geschlungen.
Möge dieses blaue Band auch für die Besitzer und Bewohner der historischen Mühle dazu führen das sich Alles zum Guten wendet. Das wünsche ich mir von Herzen.
Achso falls das jemand vergessen haben sollte: Spenden für die historische Mühle via paypal sind hier möglich: hochwasserhilfe.horbach@gmail.com
Mich überwältigen gerade die Emotionen, so dass ich jetzt hier meinen Bericht erstmal beende. Alles Gute allen Betroffenen dieser Katastrophe und dank den Helfern insbesondere denen der ersten Stunden.